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Test: Vocal Head Booth von t.akustik schlägt Isovox

Heutzutage finden immer mehr Aufnahmen in ein und demselben Raum statt und somit dort, wo auch das technische Equipment für die Tonaufnahmen steht. Deshalb gilt es umso mehr unerwünschte Schallstörquellen möglichst zu vermeiden, mindestens aber weitgehend zu reduzieren. Eine Möglichkeit hierzu bietet bei Gesangs- und Sprachaufnahmen der Vocal Head Booth von t.akustik – eine Eigenmarke von Musikhaus Thomann. Was der Vocal Head Booth kann, wo seine Stärken und Schwächen liegen, zeigt unser Test.

Dass ein hochwertiges Kondensatormikrofon für die Aufzeichnung von Gesang, Sprache oder Musikinstrumenten sein Potenzial nicht voll ausspielen kann, wenn der Aufnahmeraum nicht schallentstört ist, liegt auf der Hand. Ein bei der Aufzeichnung bereits verhallter Gesang ist ebenso unerwünscht wie Störgeräusche von Computerlüftern oder Klimaanlagen, die ins Mikrofon dringen und für ein deutlich hörbares Grundrauschen sorgen.

Wer Tonaufnahmen erstellt, will jedoch nur die erwünschten Tonsignale aufzeichnen. Doch das ist gar nicht so einfach. Störgeräusche sind faktisch überall zu finden: Der laut Musik hörende Nachbar, spielende Kinder oder Vogelgezwitscher sind nur einige Beispiele für Audiosmog, der eine Gesangaufnahme negativ beeinträchtigen kann.

60 Prozent günstiger als die Konkurrenz

Preisgünstige Lösungen zur Schalloptimierung von Aufnahmeumgebungen sind daher seit jeher gefragt, denn besonders in eng budgetierten Projektstudios sowie im Home Recording-Bereich kommt es auf jeden Cent an.

Unter dem Label t.akustik hat Musikhaus Thomann zu diesem Zweck eine Reihe von Produkten zur Schallabsorption auf den Markt gebracht, darunter den Vocal Head Booth für 398 Euro, eine gegenüber Konkurrent Isovox weniger als halb so teure Kopfkabine.

Weniger mobil als Konkurrent Isovox, dafür besser ausgestattet

Vier Zentimeter starke PET-Polyesterwände auf einer MDF-Bodenplatte sorgen dafür, dass im Inneren der Kabine kaum nennenswerte Resonanzen entstehen. Die zusätzlich schalldämmende Wirkung des Materials hilft Störgeräusche von außen effizient zu verringern. Außerdem ist die Stimme selbst weniger laut in der Umgebung wahrnehmbar.

Ein Wermutstropfen: Der Vocal Head Booth von t.akustik wird im Gegensatz zur Isovox Mobile Vocal Booth V2 in fertig zusammengebauter Form geliefert und kann auch nicht auseinander gebaut werden. Das mag angesichts der Abmessungen von 53 x 54 x 75 cm (BxHxT) manch einer als Nachteil empfinden, denn ein mobiler Einsatz wird dadurch erschwert. Allerdings passt der Vocal Head Booth gerade noch in den Kofferraum eines Kombi-PKW.

Test bestätigt Leistungsfähigkeit des Vocal Head Booth

Um die Effizienz der Kopfkabine zu testen, wurde ein A/B-Vergleich unter Verwendung eines Neumann TLM-103 Kondensatormikrofons durchgeführt. Die erste Aufnahme erfolgte ohne jegliche Schalldämmungsmaßnahmen in einem mit Möbeln (Schrank, Schreibtisch) bestückten rund 13 Quadratmeter großen Wohnraum mit Dachschräge und Laminatboden. Bei der zweiten Aufnahme kam der Vocal Head Booth von t.akustik im gleichen Wohnraum zum Einsatz.

Ohne Einsatz des Vocal Head Booth wird die Testaufnahme erheblich vom unerwünschten Raumklang negativ beeinflusst
Bei dieser Testaufnahme mit dem Vocal Head Booth wird der Raumklang vollständig eliminiert und die Aufnahme bleibt trocken

Der A/B-Vergleich zeigt eindrucksvoll, wie effizient der Vocal Head Booth den unerwünschten Raumklang beseitigt.

Sinnvolles Zubehör: Kopfhörer- und Pop-Filter-Halterung

Montiert wird die Kopfkabine über ein integriertes Adapterstück an einem nicht im Lieferumfang befindlichen Lautsprecherstativ mit 35mm Durchmesser. Eine höhen- und tiefenverstellbare Halterung bietet Spielraum beim Positionieren eines Mikrofons (mit oder ohne Spinne), während eine Aluminiumstange im Bereich der Bodenplatte das Anbringen eines Pop-Filters ermöglicht.

Und auch eine Aufhängung für einen Kopfhörer ist vorhanden. Gerade hier übertrumpft t.akustik das Modell von Isovox, das weder über einen Kopfhörer- noch Pop-Filter-Halter verfügt. Für gedruckte Texte oder Notenblätter bietet sich eine kleine Magnethalterung an. Alternativ kann auch ein Tablet an die Rückwand gelehnt werden. Eine mitgelieferte LED-Leuchte sorgt für die Innenbeleuchtung.

Um jedoch batterieunabhängig arbeiten zu können und gleichzeitig deutlich mehr Licht in die Kabine zu bekommen, eignet sich die Anschaffung einer besser dimensionierten LED-Leuchte mit zusätzlichem Akkubetrieb, beispielsweise dieses Modell von Ioodoo aus dem Camping-Bereich.

Fazit: Funktionierendes Konzept bei schlankem Preis

Der Vocal Head Booth von t.akustik überzeugt durch die Tatsache, dass er trockene Gesangs- und Sprachaufnahmen ermöglicht und dadurch die Qualität von Tonaufnahmen steigert. Gerade wenn man bedenkt, dass Konkurrent Isovox seine optisch sicher wertigere Kopfkabine Mobile Vocal Booth V2 für einen Preis von rund 1.000 Euro verkauft, erscheint der Kaufpreis von 398 Euro für den Vocal Head Booth von t.akustik mehr als schlank.

Entscheidend ist, ob man als Sänger oder Sprecher mit einer Kopfkabine klar kommt. Klaustrophobisch veranlagte Nutzer sollten den Vocal Head Booth vorher testen.

Und wer obendrein darauf verzichten kann, den Vocal Head Booth für den mobilen Einsatz auseinander zu bauen, spart gegenüber dem Modell von Isovox rund satte 600 Euro. Damit schlägt der Vocal Head Booth von t.akustik die Isovox Mobile Vocal Booth V2 deutlich im Preis-/Leistungsvergleich.

One thought on “Test: Vocal Head Booth von t.akustik schlägt Isovox

  • Super, dass jemand mal auch ein Soundbeispiel liefert. Deutlicher Unterschied zu hören, auch wenn minimal der Hall noch “hinten” ist.

    MfG

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